Als Ron Berlinski am Samstagnachmittag in der 91. Minute per Kopf das 2:1 für Rot-Weiss Essen gegen Arminia Bielefeld erzielte, brachen an der ausverkauften Hafenstraße alle Dämme.
Durch den vierten Liga-Sieg in Serie und erneuten Last-Minute-Erfolg kletterte RWE auf den dritten Tabellenplatz und hat nach 14 Spielen einen deutlich besseren Start als erwartet hingelegt. Auch in dieser Partie bewies Cheftrainer Christoph Dabrowski wieder einmal ein goldenes Händchen.
Der Fußballlehrer wechselte nicht nur den Siegtorschützen Berlinski im Laufe des zweiten Durchgangs ein, sondern auch Andreas Wiegel, der die präzise Flanke vor dem entscheidenden Treffer schlug. Wiegel ersetzte in der 87. Minute Eric Voufack auf der Rechtsverteidigerposition.
Bereits im vorherigen Spiel beim MSV Duisburg hatte Dabrowski den Sieg eingewechselt: Bei diesem Derby traf Mustafa Kourouma in der Nachspielzeit zum 2:1 und sorgte für riesengroße Ekstase im Gästeblock. Insgesamt steuerten die Einwechselspieler von Dabrowski in 14 Partien schon neun Scorerpunkte bei – eine starke Quote.
Ron Berlinski (gegen Bielefeld), Mustafa Kourouma (in Duisburg), Thomas Eisfeld (gegen Münster), Marvin Obuz (in Freiburg II) und Moussa Doumbouya (gegen Dresden) erzielten nach einer Einwechslung jeweils ein Tor. Ron Berlinski (in Freiburg II), Sascha Voelcke (gegen Dresden), Leonardo Vonic (in Ulm) und Andreas Wiegel (gegen Bielefeld) waren dagegen bei ihren Jokereinsätzen als Vorlagengeber erfolgreich.
Besonders auffällig bei Dabrowski: Der RWE-Trainer versucht alle Spieler mit ins Boot zu nehmen. 67 Einwechslungen nahm Dabrowski in dieser Saison schon vor. Das sind knapp 4,8 Wechsel pro Partie. Fast in jeder Partie schöpft der Coach somit sein Wechselkontingent komplett aus. Nur Michel Kniat (Arminia Bielefeld) und Rüdiger Rehm (Waldhof Mannheim, jeweils 68) nutzten diese Möglichkeit noch häufiger.
Außerdem wurden bei Rot-Weiss Essen 21 der 23 Feldspieler (mit dem suspendierten Felix Bastians) in dieser Saison eingesetzt. Nur die Langzeitverletzten Ekin Celebi und Fabian Rüth konnten noch nicht mitwirken. Kein Spieler wird außen vorgelassen und jeder bekommt die Chance, sich zu zeigen.